Je reviens de la vérité

"Weil ich von dort zurückkomme, von wo noch nie jemand zurückgekehrt ist, glaubt ihr, dass ich Dinge weiß. Ich weiß nur das Offensichtliche, das Leben, den Tod und die Wahrheit. Ich komme von der Wahrheit zurück." Charlotte Delbo hatte sich versprochen, diese Wahrheit aufzuschreiben, wenn sie die Lager überleben sollte. Aus einem der zahlreichen Texte, die bis zu ihrem Tod im Jahr 1985 veröffentlicht wurden, stellt Je reviens de la vérité zusammen mit ihrem Gesamtwerk ein wesentliches Zeugnis über die Deportation dar. Es offenbart auch das Talent einer leidenschaftlichen Schriftstellerin, die ihre Stelle als Assistentin von Louis Jouvet, der sich damals auf einer Tournee durch Südamerika befand, verließ, um sich Frankreich und der Résistance anzuschließen. Sie wurde am 24. Januar 1943 verhaftet und als eine von 230 Frauen nach Auschwitz-Birkenau und später nach Ravensbrück deportiert. Es ist diese wesentliche, manchmal verkannte Stimme, die Sylvie Pothier adaptiert und auf die Bühne bringt. Sie wird von der Schauspielerin Vanessa Pivain einfühlsam vorgetragen und erzählt vom Schrecken, aber auch von Solidarität, der Liebe zur Schönheit und dem Wunsch, trotz allem zu leben.