DIE TRAGIBILE VON ANDROMACHE IST EINE KOMÖDIE
Orest liebt Hermione, die Pyrrhus liebt, der Andromache liebt, die Hektor liebt, der tot ist.
Andro macht uns das Leben schmackhaft, es ist dramatisch, also muss man lachen, besonders wenn es tragisch ist!
Eine burleske, närrische und Rock'n'Roll-Show, die von Racines Meisterwerk inspiriert ist. Eine erfreuliche Hommage.
Sie stellt die Prüfungen dar, die eine Frau, Andromache, überwinden muss, um eine Liebe, eine Sache und ihre Integrität zu verteidigen.
Andromache wird triumphierend aus diesen Prüfungen hervorgehen, während die Kraft des Verlangens die anderen Figuren in den Untergang treibt.
Die Dramaturgie des Stücks ist die des Meisterwerks von Racine, aber die Tragibile verfälscht sie.
Im Theater kann das bis zum Äußersten getriebene Drama in die Komödie umkippen. Das Kollektiv der Psychopathes Associés unternimmt in der Tragibile von Andromache eine solche Kippübung.
La Tragibile d'Andromaque wird in einem Paralleluniversum erlebt, in dem die Figuren in zeitgenössischen, schnippischen Versen gefangen sind und durch Reime gezwungen werden, aus denen es kein Entkommen gibt.
In der Tragibile reimt es sich hart.
Die Aufführung ist burlesk und närrisch, die Kreation ist komisch, wachsam, gewagt und frei, aber sie bleibt dennoch der Handlung und den dramatischen Herausforderungen des Originalwerks treu, dem sie Tribut zollt. Auch einige Originalverse von Racine finden sich in dem Stück wieder.
Text: Réda Samoudi
Gemeinsame Inszenierung der Psychopathes Associés der Compagnie la Gargouille.
Mit: Mélanie Allart, François Duhem, Cathy Martin, François Rousseau.
Licht: Benoit André & Nils Piau Spasky
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