Ursprung und Erbe von Bleigny-le-Carreau
Die Etymologie der Gemeinde Bleigny-le-Carreau hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt: Bleigny wurde im 12. und 13. Jahrhundert als Blaniacus, Bladiniacum oder auch Blenacum bezeichnet; in historischen Quellen findet man auch Blagniacum. Eine Hypothese führt den Ortsnamen auf den keltischen Gott Belenos zurück, den Beschützer der Quellen und der Heilkunde.
Die heutige Schreibweise Bleigny taucht erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts auf und verfestigt sich im 16. Jahrhundert zu Bleigny-le-Carreau. Dieser endgültige Name bezieht sich direkt auf die zahlreichen Ziegel- und Fliesenfabriken, die bereits in der Renaissance um das Dorf entstanden.
Bleigny-le-Carreau liegt auf einer Anhöhe in strategischer Lage mit Blick auf die Römerstraße und spezialisierte sich bereits in der Antike auf den Weinanbau. Die Wälder rund um Bleigny, die seit der Neuzeit stark zurückgegangen sind, belegen eine Besiedlung seit keltischer Zeit. Ein keltisches Dolmen, einst in den Wäldern von Thureau sichtbar, wurde 1889 als historisches Denkmal eingestuft.
Die natürlichen Ressourcen von Bleigny ermöglichten der Dorfgemeinschaft seit dem Mittelalter eine stabile Wirtschaft. Holz, fruchtbare Böden und eine lokale Quelle namens „du Carreau“ lieferten die notwendigen Materialien für das Dorfhandwerk. Ab dem 16. Jahrhundert waren insbesondere Ziegelherstellung und Töpferei bedeutend, ebenso wie die Nutzung eines Ockervorkommens. Dieses natürliche Pigment weckte rasch das Interesse der religiösen Gemeinschaften der Umgebung. Die prachtvollen Wandfresken in den Kirchen von Auxerre und der Puisaye zeugen noch heute von seiner Verwendung.
Ein weiterer Ruhm von Bleigny war der Weinbau: natürliche Hanglagen, kalkhaltiger Lehmboden und eine gute Sonnenlage – vergleichbar mit jener in Chablis – boten beste Voraussetzungen. Die Weinberge rund um das Dorf gedeihen weiterhin, und auch heute pflegt Bleigny die Weinbautradition mit der Erzeugung der Rebsorte Chardonnay.

