Bleigny Le Carreau Carte De Cassini 1750 GallicaBleigny Le Carreau Carte De Cassini 1750 Gallica
©Bleigny Le Carreau Carte De Cassini 1750 Gallica
Bleigny-le-Carreau

Bleigny-le-Carreau

Bleigny-le-Carreau, das zwischen dem Chablisien und der Route de Saint-Jacques (GR654) liegt, hat eine faszinierende Geschichte und natürliche Umgebung. Bleigny-le-Carreau ist ein altes Töpferdorf und hat seinen Namen von der örtlichen Ockerfliesenfabrik. Hier finden Sie einen denkmalgeschützten Dolmen aus der Jungsteinzeit, das Waschhaus von Buisson (1898) und schöne Wanderwege durch Weinberge und Wälder.

Ursprung und Erbe von Bleigny-le-Carreau

Die Etymologie der Gemeinde Bleigny-le-Carreau hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt: Bleigny wurde im 12. und 13. Jahrhundert als Blaniacus, Bladiniacum oder auch Blenacum bezeichnet; in historischen Quellen findet man auch Blagniacum. Eine Hypothese führt den Ortsnamen auf den keltischen Gott Belenos zurück, den Beschützer der Quellen und der Heilkunde.

Die heutige Schreibweise Bleigny taucht erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts auf und verfestigt sich im 16. Jahrhundert zu Bleigny-le-Carreau. Dieser endgültige Name bezieht sich direkt auf die zahlreichen Ziegel- und Fliesenfabriken, die bereits in der Renaissance um das Dorf entstanden.

Bleigny-le-Carreau liegt auf einer Anhöhe in strategischer Lage mit Blick auf die Römerstraße und spezialisierte sich bereits in der Antike auf den Weinanbau. Die Wälder rund um Bleigny, die seit der Neuzeit stark zurückgegangen sind, belegen eine Besiedlung seit keltischer Zeit. Ein keltisches Dolmen, einst in den Wäldern von Thureau sichtbar, wurde 1889 als historisches Denkmal eingestuft.

Die natürlichen Ressourcen von Bleigny ermöglichten der Dorfgemeinschaft seit dem Mittelalter eine stabile Wirtschaft. Holz, fruchtbare Böden und eine lokale Quelle namens „du Carreau“ lieferten die notwendigen Materialien für das Dorfhandwerk. Ab dem 16. Jahrhundert waren insbesondere Ziegelherstellung und Töpferei bedeutend, ebenso wie die Nutzung eines Ockervorkommens. Dieses natürliche Pigment weckte rasch das Interesse der religiösen Gemeinschaften der Umgebung. Die prachtvollen Wandfresken in den Kirchen von Auxerre und der Puisaye zeugen noch heute von seiner Verwendung.

Ein weiterer Ruhm von Bleigny war der Weinbau: natürliche Hanglagen, kalkhaltiger Lehmboden und eine gute Sonnenlage – vergleichbar mit jener in Chablis – boten beste Voraussetzungen. Die Weinberge rund um das Dorf gedeihen weiterhin, und auch heute pflegt Bleigny die Weinbautradition mit der Erzeugung der Rebsorte Chardonnay.

Saint-Pierre church

Kirche Saint-Pierre

Heute sind nur wenige historische Spuren der ursprünglichen Kirche erhalten, die dem heutigen Bau aus dem 19. Jahrhundert vorausging. Über die erste Kirche von Bleigny ist vor dem 12. Jahrhundert wenig bekannt – ab diesem Zeitpunkt unterstand die Pfarrkirche der Abtei Saint-Germain in Auxerre. Im Jahr 1568 wurden das Dorf und seine Kirche von den Hugenotten geplündert. Im Jahr 1836 zerstörte ein großer Brand einen Großteil des Dorfes und fast die gesamte Kirche von Bleigny.

Zwischen 1845 und 1847 wurde die Kirche Saint-Pierre fast vollständig neu errichtet. Sie besitzt ein einziges Kirchenschiff in Form eines lateinischen Kreuzes. Der Baustil ist gotisch, in einer rein neugotischen Ausprägung. Der Stil ist schlicht, aber von schönen Proportionen.

Zur liturgischen Ausstattung gehört ein Steinrelief, das die Auferweckung des Lazarus darstellt. In den Seitenschiffen der Kirche sind mehrere Gemälde aus dem 18. Jahrhundert erhalten.

Ein Gemälde zeigt die Vision des Heiligen Hubertus, ein weiteres aus dem 16. Jahrhundert stellt die Abreise Rebekkas dar.